Wärmewende 2025: Was Eigentümer und Investoren jetzt wissen müssen

Wärmewende 2025: Was Eigentümer und Investoren jetzt wissen müssen

Mit dem Inkrafttreten des Wärmeplanungsgesetzes (WPG) zum 1. Januar 2024 und der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) steht fest: Die Wärmewende ist kein Konzept der Zukunft mehr – sie ist längst Realität. Für Eigentümer, Investoren und Bauherren ergeben sich dadurch zahlreiche Chancen, aber auch klare Pflichten. In diesem Beitrag zeigen wir, was jetzt konkret gilt und worauf Sie bei Bestandsimmobilien und Neubauten achten sollten. 

🏘 Kommunale Wärmeplanung – Orientierung für Investitionsentscheidungen

Zentraler Baustein der Wärmewende ist die kommunale Wärmeplanung. Große Städte mit über 100.000 Einwohnern müssen bis 30. Juni 2026, kleinere Kommunen bis 30. Juni 2028 einen konkreten Plan vorlegen. Diese Pläne zeigen auf, ob:

  • ein Anschluss an ein kommunales Wärmenetz vorgesehen ist,

  • dezentrale Lösungen wie Wärmepumpen oder Pelletheizungen sinnvoll sind,

  • oder Hybridmodelle zur Anwendung kommen können.

Das Ziel ist eine langfristige, verlässliche Struktur, die sowohl Mietern als auch Eigentümern Planungssicherheit gibt. 

Gleichzeitig unterstützen viele Bundesländer diesen Prozess finanziell: Bayern etwa fördert Wärmeplanungen mit über 79 Mio. €, Baden-Württemberg übernimmt bis zu 80 % der anfallenden Kosten. Das schafft Anreize für schnelles Handeln. 💶

🌡 Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) – Neue Spielregeln seit 2024

Das novellierte GEG gilt seit Januar 2024 und betrifft vor allem Heizsysteme:

  • Neubauten müssen mindestens 65 % erneuerbare Energien zum Heizen nutzen – etwa durch Wärmepumpen, Fernwärme oder Solarthermie.

  • Bestandsgebäude erhalten eine Übergangsfrist, bis die jeweilige Wärmeplanung der Kommune vorliegt – spätestens aber bis Mitte 2026 oder 2028.

  • Heizkessel, die älter als 30 Jahre sind, müssen ausgetauscht werden. Ab 2045 dürfen keine rein fossil betriebenen Heizungen mehr genutzt werden.

📌 Für Vermieter gilt: Auch die energetische Qualität der Heizung kann künftig Einfluss auf die zulässige Mieterhöhung nach einer Modernisierung haben. Daher ist es sinnvoll, auf effiziente Systeme mit guter Arbeitszahl zu setzen – beispielsweise bei Wärmepumpen.

💶 Förderung & Finanzierung – Bis zu 70 % Zuschuss möglich

Um den Umbau zu erleichtern, stellt der Staat umfassende Fördermittel bereit:

  • Grundförderung: 30 % Zuschuss für den Einbau klimafreundlicher Heizsysteme über die KfW (BEG).

  • Geschwindigkeitsbonus: 20 % zusätzlich, wenn Sie frühzeitig umrüsten.

  • Einkommensbonus: Weitere 30 % bei Haushalten mit einem Jahreseinkommen unter 40.000 €.

In Summe sind bis zu 70 % Förderquote möglich – mit einem maximalen Zuschuss von 21.000 € pro Wohneinheit. 

Die Nachfrage zeigt: Allein im Jahr 2024 wurden rund 227.000 Anträge gestellt, bis April 2025 kamen bereits über 35.000 weitere hinzu. Die Bundesregierung hat zugesichert, dass genehmigte Förderanträge auch bei späterer Auszahlung Bestand haben. 

🔧 Was bedeutet das für Eigentümer konkret?

🏗 Sanierung clever planen

Nutzen Sie kommunale Wärmepläne aktiv: So erkennen Sie frühzeitig, ob Ihre Immobilie an ein Wärmenetz angeschlossen wird – oder ob Sie eigenständig auf zukunftssichere Technik umstellen müssen. Wichtig: Lassen Sie bei älteren Gebäuden prüfen, ob eine Kombination aus Dämmung, Heizsystem und Förderprogramm sinnvoll ist.

🛠 Förderung strategisch nutzen

Beantragen Sie Fördermittel rechtzeitig. Wer schnell handelt, kann vom Tempo-Bonus profitieren – und gleichzeitig die Immobilie energetisch optimieren. Tipp: Ein individueller Sanierungsfahrplan kann helfen, alle Schritte richtig zu takten.

📜 Rechtssicherheit beachten

Insbesondere Vermieter sollten beachten: Mieterhöhungen nach einer Heizungsmodernisierung sind künftig an technische Effizienzwerte gekoppelt. Daher ist es wichtig, transparente Nachweise wie die Jahresarbeitszahl (JAZ) von Wärmepumpen beizulegen.

✅ Fazit: Jetzt handeln lohnt sich!

Die Wärmewende betrifft jede Immobilie – ob Neubau, Altbau oder Kapitalanlage. Wer jetzt informiert entscheidet, profitiert mehrfach: Sprechen Sie frühzeitig mit Energieberatern, Maklern oder Fachplanern. Eine vorausschauende Sanierungsstrategie steigert nicht nur die Energieeffizienz, sondern auch den Wert Ihrer Immobilie langfristig