Charmanter Altbau

Die Renaissance der Bestandsimmobilie: Warum der Altbau wieder gefragt ist

Der deutsche Immobilienmarkt erlebt eine spannende Entwicklung: Bestandsimmobilien, insbesondere Altbauten, gewinnen zunehmend an Attraktivität. Während Neubauten aufgrund steigender Kosten und regulatorischer Hürden ins Hintertreffen geraten, rücken Altbauten als charmante und oft kostengünstigere Alternative in den Fokus von Käufern und Investoren. Doch was macht diese Objekte so besonders, und welche Herausforderungen gilt es zu beachten?

1. Steigende Baukosten und ihre Auswirkungen auf Neubauten

Die Baukosten in Deutschland sind in den letzten Jahren massiv gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt haben sich die Kosten für Neubauten seit 2020 um durchschnittlich 18 % erhöht. Gründe hierfür sind steigende Materialpreise, Fachkräftemangel und höhere Anforderungen an Energieeffizienz.

Diese Entwicklungen führen dazu, dass Neubauten für viele Käufer unerschwinglich werden. Investoren und private Käufer wenden sich daher vermehrt Bestandsimmobilien zu, die in der Regel günstiger sind und oft schneller verfügbar gemacht werden können.

2. Der Charme und die Vorteile von Altbauten

Altbauten bieten nicht nur einzigartige architektonische Details wie Stuck, hohe Decken und großzügige Raumaufteilungen, sondern oft auch eine bessere Lage in zentralen Stadtteilen.

Darüber hinaus gibt es steuerliche Vorteile: Eigentümer können bei denkmalgeschützten Gebäuden Sanierungskosten steuerlich absetzen. Gleichzeitig haben Altbauten einen nostalgischen Reiz, der insbesondere bei jüngeren Käufern stark nachgefragt ist.

3. Herausforderungen bei der Sanierung von Bestandsimmobilien

Doch der Kauf eines Altbaus bringt auch Herausforderungen mit sich. Sanierungen können teuer und zeitaufwendig sein, insbesondere wenn energetische Standards erreicht werden müssen. Laut einer Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) erfordern viele Altbauten Investitionen von bis zu 20 % des Kaufpreises, um auf den neuesten Stand gebracht zu werden.

Hinzu kommen mögliche rechtliche Hürden, beispielsweise bei der Modernisierung von denkmalgeschützten Gebäuden. Käufer sollten daher vorab gut kalkulieren und mögliche Förderprogramme nutzen.

4. Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil

Ein weiterer entscheidender Punkt ist die Nachhaltigkeit. Die Wiederverwendung bestehender Gebäude spart nicht nur Ressourcen, sondern reduziert auch den CO₂-Fußabdruck. Käufer, die Altbauten energetisch modernisieren, tragen aktiv zum Klimaschutz bei und profitieren langfristig von geringeren Energiekosten.

Die Bundesregierung fördert energetische Sanierungen durch attraktive KfW-Kredite und Zuschüsse, was den Kauf und die Modernisierung von Altbauten zusätzlich erleichtert.

5. Chancen für Investoren und private Käufer

Auf dem aktuellen Immobilienmarkt bieten Altbauten lukrative Möglichkeiten. In Zeiten sinkender Neubaugenehmigungen und hoher Nachfrage nach Wohnraum in zentralen Lagen können gut sanierte Bestandsimmobilien erheblich an Wert gewinnen.

Insbesondere für Kapitalanleger, die den Fokus auf Mietrenditen legen, sind Altbauten attraktiv: Durch Modernisierungen lassen sich höhere Mieten erzielen, und die Investitionen zahlen sich durch Wertsteigerungen aus.

Fazit:

Die Renaissance der Bestandsimmobilie zeigt, dass Altbauten eine attraktive Alternative zu Neubauten darstellen – sowohl für private Käufer als auch für Investoren. Der Charme und die Lagevorteile dieser Objekte, kombiniert mit nachhaltigen Aspekten und steuerlichen Vorteilen, machen sie zu einer lohnenden Investition. Dennoch ist es entscheidend, die potenziellen Herausforderungen – insbesondere im Bereich Sanierung – genau zu prüfen und Fördermöglichkeiten gezielt zu nutzen, um langfristig erfolgreich zu sein.