Bundestagswahl 2025: Auswirkungen auf die Immobilienbranche und die Positionen der Parteien
Die Bundestagswahl 2025 wird entscheidend für die zukünftige Ausrichtung der Immobilienpolitik in Deutschland. Themen wie Mieterschutz, Neubauförderung und steuerliche Anreize für Investoren stehen im Mittelpunkt der Wahlprogramme der großen Parteien. Angesichts steigender Baukosten, Wohnraummangels und hoher Zinsen ist es für Immobilienbesitzer und Investoren wichtiger denn je, sich mit den geplanten Änderungen auseinanderzusetzen.
In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die wohnungspolitischen Konzepte der großen Parteien und analysieren deren potenzielle Auswirkungen auf den Markt.
1. Aktuelle Herausforderungen auf dem Immobilienmarkt
Deutschland sieht sich mit einer massiven Wohnungsbaukrise konfrontiert. Die Zahl der fertiggestellten Neubauten ist drastisch gesunken: 2024 wurden nur rund 215.900 neue Wohnungen genehmigt – der niedrigste Stand seit 2010.
Die Gründe für die Krise sind vielfältig:
- Hohe Baukosten und steigende Zinsen erschweren neue Projekte.
- Strenge Bauvorschriften und lange Genehmigungsverfahren verzögern den Bau dringend benötigter Wohnungen.
- Die Mietpreisentwicklung sorgt für Unsicherheit auf dem Markt.
Mit diesen Herausforderungen gehen die Parteien unterschiedlich um – von strengeren Regulierungen bis hin zu mehr Marktliberalisierung.
2. Die Positionen der Parteien im Überblick
SPD: Mieterschutz und mehr sozialer Wohnungsbau
Die SPD setzt auf eine stärkere Regulierung des Mietmarktes:
✅ Unbefristete Verlängerung der Mietpreisbremse
✅ Begrenzung von Mietsteigerungen auf 6 % innerhalb von drei Jahren
✅ Förderung des sozialen Wohnungsbaus durch staatliche Investitionen
Zusätzlich soll die Umwandlung von Mietwohnungen in Eigentum erschwert werden, um Spekulationen mit Wohnraum zu reduzieren. Vermieter müssen sich auf mehr staatliche Eingriffe einstellen.
CDU/CSU: Förderung von Wohneigentum und Bürokratieabbau
Die Union setzt auf marktwirtschaftliche Anreize, um den Wohnungsbau anzukurbeln:
✅ Senkung der Grunderwerbsteuer für Erstkäufer
✅ Bürokratieabbau bei Bauanträgen („Genehmigungsfiktion“) für schnellere Prozesse
✅ Förderung privater Investitionen durch steuerliche Anreize
Für Immobilienbesitzer bedeutet das eine höhere Planungssicherheit, insbesondere bei Neubauprojekten.
Bündnis 90/Die Grünen: Nachhaltigkeit und Mieterschutz
Die Grünen möchten den Mieterschutz stärken, aber auch umweltfreundliches Bauen vorantreiben:
✅ Mietpreisbremse verschärfen und Indexmieten begrenzen
✅ Mehr Förderungen für nachhaltiges Bauen und Sanierungen
✅ Mindestquoten für Solaranlagen und nachhaltige Baustoffe
Investoren müssen mit höheren Baukosten rechnen, profitieren aber von neuen Förderprogrammen.
FDP: Marktliberale Ansätze und private Investitionen fördern
Die FDP verfolgt eine deutlich investorenfreundlichere Strategie:
✅ Abschaffung der Mietpreisbremse
✅ Weniger Umweltauflagen für Neubauten
✅ Steuerliche Erleichterungen für Immobilienkäufer und -besitzer
Für Vermieter und Investoren bedeutet das ein attraktiveres Umfeld für Neubauten und Modernisierungen.
Die Linke: Mietendeckel und staatliche Wohnungsbauoffensive
Die Linke fordert einen radikalen Kurswechsel in der Wohnungspolitik:
✅ Sechsjähriger Mietenstopp für alle Mietwohnungen
✅ Jährlicher Bau von 100.000 staatlich finanzierten Wohnungen
✅ Hohe Mieten in überhitzten Märkten sollen per Gesetz gesenkt werden
Für private Investoren und Vermieter wäre dies eine erhebliche Einschränkung ihrer Renditemöglichkeiten.
3. Potenzielle Auswirkungen auf die Immobilienbranche
Je nach Wahlausgang könnte sich der Markt drastisch verändern.
🏢 Investitionsklima
• SPD und Grüne setzen auf strengere Regulierung, was Investoren verunsichern könnte.
• CDU/CSU und FDP möchten den Wohnungsbau erleichtern und private Investitionen fördern.
🏠 Wohnungsneubau
• Die Union und FDP setzen auf schnellere Genehmigungen und weniger Bürokratie.
• SPD und Linke wollen verstärkt auf staatlichen Wohnungsbau setzen.
🌱 Nachhaltigkeit und Sanierungen
• Die Grünen planen verpflichtende Standards für klimafreundliches Bauen.
• CDU und FDP setzen eher auf Anreize für freiwillige Sanierungen.
Für Immobilienbesitzer und Investoren ist es entscheidend, die Wahlprogramme genau zu analysieren und sich auf mögliche Veränderungen vorzubereiten.
4. Fazit: Welche Partei setzt welche Prioritäten?
Die Bundestagswahl 2025 wird die Weichen für den deutschen Immobilienmarkt stellen. Während manche Parteien mehr Mieterschutz fordern, setzen andere auf Deregulierung und Förderung von Investitionen.
Immobilienbesitzer sollten sich darauf einstellen:
• Mehr Bürokratieabbau und Anreize bei einem Wahlsieg von CDU/CSU oder FDP.
• Striktere Mietregulierungen und höhere Umweltauflagen, falls SPD oder Grüne gewinnen.
• Eingriffe in den Wohnungsmarkt bis hin zum Mietendeckel bei einem Wahlerfolg der Linken.
Für Investoren und Immobilienbesitzer bleibt die wichtigste Frage: Wie wird sich die politische Landschaft nach der Wahl gestalten, und welche Konsequenzen hat das für die eigene Strategie?